Netzwerkbüro Theologie und Berufsqualifikation
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Berufsfeld konkret: Wissenschaft

13.11.2023

Am Dienstagabend, den 28.11.2023, fand wieder unsere Veranstaltung "Berufsfeld Konkret" – diesmal mit dem Thema „Wissenschaft“ – im Hauptgebäude der LMU statt. Die Frage, was es bedeutet, heute als Dozentin und Dozent, als Forscherin und Forscher in der Theologie tätig zu sein, wie individuelle wissenschaftliche Karrierewege in der Theologie verlaufen, und was allgemeine Herausforderungen des Wissenschaftsbetriebes sind, wurden besprochen.
Dabei durften wir drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begrüßen, die einen Einblick in ihr Berufsleben und ihren Werdegang boten:

  • Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf (Professorin am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts)
  • Dr. Stephan Tautz (Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Post-Doc in der Liturgiewissenschaft)
  • Angelika Wimmer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Doktorandin in der Fundamentaltheologie)
Zu Beginn stellte Moderatorin Dr. Verena Keidel die Gäste vor und leitete den Abend im Interview-Format ein. Die Gäste berichteten von ihrem jeweiligen Weg in die Wissenschaft und zur Promotion. Dabei gaben sie ganz persönliche Einblicke in ihre Lebens- und Karrierewege.

Was muss ich mitbringen?

Klar wurde, dass Arbeitsplätze an der Universität für Theologinnen und Theologen heute leichter zugänglich sind als noch vor einigen Jahren, was auf weniger Konkurrenz von Seiten des „Nachwuchs“ zurückzuführen ist. Eine Promotion ist allerdings nicht für alle geeignet. Eine besonders hohe Auffassungsgabe und Disziplin nannte Frau Prof. Schambeck als notwendige Voraussetzungen. Sie beschrieb die Arbeit in der Wissenschaft als andauernden Prozess, denn zum wissenschaftlichen Arbeiten muss man immer aufmerksam an der Materie bleiben oder sich nach Pausen mühselig wieder einarbeiten.

Auch Frau Wimmer bestätigte, dass eine Promotion – anders als vielleicht noch das Studium – nicht gelingt, wenn man auf das Prinzip „größtmöglicher Erfolg bei geringstem Aufwand“ setzt. Außerdem sei eine hohe Frustrationstoleranz von Nöten. Sie empfahl dringend gutes Networking, da man so an viele wichtige Informationen käme und sich einem neue Perspektiven öffneten, die einem ohne Eigeninitiative nicht mitgeteilt würden.

Hat Theologie als Wissenschaft Zukunft?

Einen kritischen Blick in die Zukunft wagte Herr Dr. Stephan Tautz, indem er ansprach, dass die theologische Wissenschaft als Arbeitsfeld angesichts sinkender Studierendenzahlen instabil werden könne. Er sieht jedoch auch großes Potential in diesen Zeiten des Umbruchs, die es von den jetzigen und folgenden Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu gestalten gilt.

Fragen und Ausklang

Nach den „Einblicken“ stellten die Studierenden ihre Fragen. Dabei lag das Interesse u.a. auf den Voraussetzungen für eine Lehrtätigkeit, etwa dem nihil obstat (Unbedenklichkeitserklärung) oder der Frage nach der Notwendigkeit, möglichst „mobil“ zu sein, was Studien- und Tätigkeitsorte vor oder während der Promotion betrifft. Eine gewisse Flexibilität hinsichtlich des Lebensmittelpunkts sei für eine wissenschaftliche Laufbahn in der Theologie zwar zu empfehlen, aber nicht (mehr) zwingend Voraussetzung.

Zum Abschluss gab es noch Brezen, Getränke und nette Gespräche.

Das Netzwerkbüro bedankt sich bei den auskunftsfreudigen Gästen und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern!