Netzwerkbüro Theologie und Berufsqualifikation
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Berufsfeld konkret: Erwachsenenbildung

14.11.2016

Zur ersten Berufsfeld konkret Veranstaltung in diesem Semester, konnten wir wieder interessante Gäste willkommen heißen. Thema der Veranstaltung war das Berufsfeld der „Erwachsenenbildung“.

Der Abend begann mit einem kurzen Vortrag von Dr. Robert Mucha, der einen ersten allgemeinen Einblick in das Berufsfeld der Erwachsenenbildung gab. An der LMU im Neuen Testament promoviert, arbeitet er heute als Programmreferent der Münchner Volkshochschule. Einigen Studierenden ist er noch als Universitätsdozent bekannt und unterstützt seit September die Arbeit des Netzwerkbüros als Mitglied des Alumni-Beirats unserer Fakultät.

Die Arbeitsbereiche für Theologen und Geisteswissenschaftler sieht er vor allem in der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit, der Fachgebietsleitung und Stadtbereichsleitung. Dazu gehören unter anderem die Programmplanung, die Betreuung von Kursleitern, sowie Organisations- und Evaluationstätigkeiten. Die Möglichkeit als Honorarkraft an der VHS zu arbeiten, das heißt als Dozent, ist dagegen nur für etwa 10 % der Lehrenden existenzsichernd und das vor allem im sprachlichen Bereich, mit Theologen deshalb weniger interessant.

Daher sind für den beruflichen Weg in die Erwachsenenbildung neben Didaktischen Kompetenzen vor allem Management- und Beratungskompetenzen wie auch Einfühlungsvermögen, Ausdauer und Begeisterungsfähigkeit gefragt.

Formale Voraussetzung ist in erster Linie ein Fachwissenschaftliches Studium und eine erwachsenenpädagogische Zusatzqualifikation oder Erfahrungen in der Erwachsenenbildung.

Dr. Barbara Schellhammer, Dozentin für Interkulturelle Bildung an der Hochschule für Philosophie München stellte den dortigen Modulstudiengang „Interkulturelle Erwachsenenbildung“ vor. Bereits seit 30 Jahren lässt sich an der Hochschule das Zertifikat für Erwachsenenbildung erwerben. In den letzten Jahren jedoch hat sich der Studiengang den gesellschaftlichen Entwicklungen und dem Bedarf angepasst und in die Richtung der Interkulturalität weiterentwickelt. Das Zertifikatsstudium ist ein Baustein des Master-Studiengangs Interkulturelle Bildung mit insgesamt 36 ECTS-Punkten und lässt sich parallel zum Theologiestudium oder auch berufsbegleitend studieren, da die Lehrveranstaltungen vorwiegend abends oder als Wochenendblöcke stattfinden. 1800 Euro kostet das Zertifikats-Studium insgesamt und ist für Theologiestudierende oft nur bedingt möglich.

Wer sich ein solches Zertifikatsstudium nicht leisten kann, aber den beruflichen Weg in die Erwachsenenbildung einschlagen möchte, hat dennoch gute Chancen: „Eine Weiterbildung ist nicht unbedingt notwendig, Praktika und Erfahrung reichen aus“, meint Robert Mucha. Wer Interesse habe, solle sich einfach in den Bereich begeben, sich die Einrichtungen genau anschauen, als Teilnehmer und, im Rahmen eines Praktikums, als Dozent, um Netzwerke zu bilden, Arbeitgeber kennen zu lernen und behutsam Kontakte in diesem Bereich zu knüpfen.

Dr. Christian Hörmann macht den Studierenden Mut: „Geisteswissenschaftler sind in Bereichen wie der Erwachsenenbildung sehr gefragt.“ Er selbst, Vater von zwei Kindern, arbeitet als Programmreferent an der Katholischen Akademie Bayern. Gerade in der Verbandsarbeit der Kirche gebe es sehr gut ausgebaute Bildungsangebote. Je nach Bistum ist dabei auch der theologische Abschluss nicht zwingend Voraussetzung und derartige Stellenangebote auch für Nebenfachstudierende und andere Geisteswissenschaftler interessant.

Ein kleiner Imbiss im Anschluss bot Gelegenheit für individuelle Fragen an die Referenten und den persönlichen Austausch.

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